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St. Petri und Pauli Bergedorf
St. Petri und Pauli Bergedorf
Eddy kam über die Skireisen zu unserer Gemeinde.

Unter dem Namen Edward Loos ist Eddy den meisten Menschen in der Gemeinde wohl nicht bekannt – ich selbst musste nach dem vollständigen Namen fragen. Aber Eddy, den kennen die meisten. Wer beim Martinsmarkt zu dem gut sortierten Elektrostand geht, kommt seit über 30 Jahren nicht an Eddy vorbei. Und wie bei so vielen Vorbereitungen im Rahmen des Martinsmarktes beschränkt sich das Engagement der HelferInnen nicht auf das eine Wochenende im Jahr. Im Keller des Petri und Pauli Ladens gibt es einen Raum für die Elektro-Artikel – alle Elektrogeräte werden dort das ganze Jahr übergeprüft, die gespendeten Lampen hängen in Reih und Glied, damit sowohl im Laden als auch beim Martinsmarkt nur gute, funktionierende Geräte zum Verkauf bereit stehen.

Und wie kommt Eddy nun in diesen Raum? Da müssen wir früher anfangen. Am 9. April 1950 in Masuren (früher Ostpreußen) geboren kamen Eddy und seine Eltern 1965 im Rahmen von Adenauers Familienzusammenführung nach Deutschland. Zunächst ging es für ein halbes Jahr in ein Aufnahmelager nach Finkenwerder. Eddys Vater war schon immer sehr engagiert in der evangelischen Kirche.

Der Pastor in Finkenwerder sprach ihn darauf an, dass in Rahlstedt ein Küster gesucht wurde, dort ist die Familie hingezogen, später nach Bramfeld. Eddy begann eine Elektrolehre aber der Geselle, mit dem er zusammen unterwegs war, steckte ihn mit TBC an. Nach langen Krankenhausaufenthalten durfte er seinen Berufswunsch nicht weiter verfolgen und absolvierte stattdessen eine Banklehre. Eddy arbeitete zuletzt in Bergedorf bei der Dresdner Bank als Innenleiter und war für die Auszubildenden zuständig, diese Tätigkeit hat ihm viel Freude bereitet. Noch heute organisiert er jährlich ein Treffen für die ehemaligen Auszubildenden und MitarbeiterInnen und freut sich über den Kontakt. Und noch ein prägender Kontakt entstand in dieser Zeit: Unser „oller Rentner-Diakon“, wie Georg sich gerne selbst bezeichnet, war ständiger Kunde in der Bank und wechselte dort das Geld für die Gemeindereisen. Eddy sprach ihn eines Tages an, wofür er denn immer so viele italienische Lira benötige und Georg erzählte von seinen Skireisen.

So sind Eddy und seine Frau Inge über die Skigruppe zu unserer Gemeinde gekommen, viele Jahre lang fuhren die beiden mit ihren zwei Kindern mit. Zur Skigruppe gehörte auch Ruth Wenzel, die Inge ansprach, ob sie nicht bei dem Martinsmarkt-Stand Pütt un Pann helfen wolle – das tut Inge bis heute. Einmal in der Woche sortiert sie mit Ruth die Spenden, einen weiteren Tag verkauft sie im Petri und Pauli Laden. Vor seinem Schlaganfall hat Eddy viel Tennis, Fußball und Squash gespielt und gerne geangelt. Nun lässt er es ruhiger angehen.

Aber langweilig wird ihm nicht: Inge und Eddy wohnen in Escheburg, dort ist Eddy im Kirchengemeinderat, im Bauausschuss der Gemeinde und in der Wählergemeinschaft aktiv. Außerdem sammelt er Gemüse und Obst von Landwirten ein und bringt es zur Bergedorfer Tafel. Inge und Eddy möchten sich gerne stärker nach Bergedorf hin orientieren und freuen sich auf zukünftige Aufgaben in St. Petri und Pauli. Besuchen Sie ihn doch gerne beim nächsten Martinsmarkt. Herzlichen Dank, lieber Eddy, für deinen Einsatz in unserer Gemeinde!

Johanna Kilzer