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St. Petri und Pauli Bergedorf
St. Petri und Pauli Bergedorf

Partnerschaft

Was bedeutet eigentlich Partnerschaft

Die Partnerschaft zwischen der Gemeinde Mbigili und St. Petri und Pauli ist getragen von drei konzeptionellen Säulen: entwicklungsbezogener Bildungsarbeit, Begegnungsarbeit auf Gemeindeebene und entwicklungsbezogener Projektarbeit.

Entwicklungsbezogene Bildungsarbeit soll in erster Linie im je eigenen Kontext stattfinden, und hierbei gespeist werden von unseren interkulturellen Begegnungen. Im Spiegel der Andersartigkeit der Anderen wollen und können wir etwas über uns selbst lernen. Ganz offenbar reichen geschriebene und stets gefilterete Information, die ja im "globalen Dorf" in Echtzeit immer und überall zur Verfügung stehen, nicht, um einander zu verstehen und auf respektvolle, gerechte, dem anderen gerechtwerdende Weise einander zu helfen. Es braucht die Begegnung, das Eintauchen in die Welt der Anderen, das Erfahrungsbezogene Lernen, Gerüche, Begegnungen, alle Sinne. Gerade deshalb ist unsere Partnerschaft getragen von den persönlichen Kontakten und Freundschaften zwischen den Gemeindegliedern.

Die Themen unserer Partnerschaft sind vielfältig. Sie entwickeln sich stetig, oft fruchtbar angestoßen während der gegenseitigen Besuche. Es geht um unseren gemeinsamen christlichen Glauben und seine oft erfrischend unterschiedlichen Ausdrucksformen. Es geht um die Rollen von Frau und Mann in unseren Gesellschaften, um konkrete Umsetzung gerechten Handels speziell am Gut Tee, um Gründe und Auswirkungen des Klimawandels und unsere Verantwortung darin, aber auch um Infrastruktur hier und dort…

Partnerschaft

Für eine "Partnerschaft auf Augenhöhe" ist Geld giftig. Denn diese in unserer Welt so hoch priorisierte Ressource sorgt bei dem Ungleichgewicht, das zwischen den Mbigilier*innen und uns herrscht, unweigerlich dazu, dass die Einen immer geben und die Anderen immer empfangen. Das auf beiden Seiten wahrgenommene Gefälle zwischen den "erfolgreichen Weißen" und den "hilfebedürftigen Schwarzen" wird weiter zementiert.

Doch ohne Geld geht es nicht! Konkrete Projekte und auch deren finanzielle Unterstützung sollen weiterhin Teil der Partnerschaft bleiben. Dabei kann es Hilfe bei Bau von Schule und Kirche gehen oder die Mitfinanzierung eines Busses/Lasters zum Transport von Waren zu Märkten in der Umgebung. Die gegenseitigen Besuche sind einer der wichtigsten Bestandteile der Verbindung und auch deshalb sehr kostenintensiv. Für die finanzielle Unterstützung bei Projekten haben wir uns fest vorgenommen, dass es ausschließlich Projekte sind, die von unseren Partner*innen entwickelt, durchgeführt und verantwortet werden. Eben nicht so, dass wir in Bergedorf etwas vorschlagen, was wohl für Mbigili gut wäre, und uns hinterher ärgern und wundern, wenn die Dinge nicht so funktionieren, wie wir uns das vorher ausgedacht haben. Die stetige Kommunikation über Geld ist anstrengend, manchmal zäh aber vor allem ein großer Lernprozess.

All das ist ein Teil eines Weges. Ein Weg in Richtung einer realen Partnerschaft auf Augenhöhe, wo beiden Seiten Ressourcen der unterschiedlichsten Art geben und nehmen. Unsere Freundschaft und Partnerschaft ist getragen durch den gemeinsamen Glauben an Jesu Christi und führt uns damit in eine gerechtere Zukunft.

Das Konzeptpapier Partnerschaft dient als verbindliche Grundlage unsere Verbindung.

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