Hast du das schon einmal gesagt? Und zwar: zu dir selbst: „Du bist schön!“ Zum Beispiel beim Blick in den Spiegel? Nein? Warum eigentlich nicht? Klar, zum Model würdest du es nicht (mehr) bringen, höchstwahrscheinlich jedenfalls. Model (oder Senior-Model oder plus-size-Model) könntest du doch wahrscheinlich eh nur sein, wenn du dich operieren lässt. Und dein Leben dem gnadenlosen Diktat der wechselnden Ideal-Maße unterwirfst. Aber schön – doch, schön, das bist du. Versuch doch mal, es zu entdecken! Lächle dir zum Beispiel zu im Spiegel… Das macht doch was mit dir, merkst du‘s? Und überhaupt: Schönheit ist eine Frage der Geschwindigkeit des Blicks (Gundi Feyrer). Nicht der am Reißbrett entworfenen Ideale.
Hör‘ also mal auf mit diesem ständigen Dich-selbst-Runtermachen. Zu alt, zu jung, zu dick, zu dünn, zu hektisch, zu faul, zu dumm, neunmalklug … Ich selbst ertappe mich oft bei solchen Negativ-Urteilen über mich selbst. „Ich Idiot“ – da war´s schon wieder. „Das ist doch wieder typisch!“ – immer dann, wenn etwas schief gegangen ist. Du auch?
Ich entschließe mich, zu „fasten“: Sieben Wochen (von Aschermittwoch bis Ostern) ohne Kritikaster. Mich nicht runtermachen und andere nicht runtermachen. Positiv gesagt: Sieben Wochen wertschätzender Umgang. Mit mir und mit anderen. Sieben Wochen: „Das Glas ist (mindestens) halbvoll!“ Sieben Wochen: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin!“ Sieben Wochen: „Willkommen, Du, der/ die Du grade Gottes Gruß an mich bist.“ Und damit fange ich an: Ich schreibe mir auf den Spiegel: „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele!“ (Psalm 139,14). Das sage ich laut, wenn ich in den Spiegel schaue. Machst du mit? Und dann schauen wir mal, was das mit Ostern macht. Und ob vielleicht etwas davon „aus Versehen“ schon vor dem 9. April geschehen ist. Also auch nach dem 10. April weiter gehen wird…
Ihr Pastor Andreas Baldenius